Gegen das Vergessen. Ein Projekt, bei dem ich begeistert mitmache und bei dem ich mich sehr freuen würde, wenn andere Menschen auch mitmachen. Das von Sylvia Kling gestartete Projekt, ist in ihrem Blog zu finden.
Gegen das Vergessen.
Was soll ich hier nun schreiben?
Gegen was vergessen?
Vergisst man so etwas überhaupt?
Kann man so etwas je vergessen?
Und wenn ja, wie lange dauert das?
Angenommen, man oder frau kann vergessen, sollte man/ frau das überhaupt?
Oder liegt die wahre Kraft nicht im Neuen?
Vergessen, ist ein so fließendes und doch so schmerzliches Wort. Sanft nimmt es eine Erinnerung an die Hand und zieht sie mit sich in die unergründbaren Leeren des Nichts. Dort bleibt die Erinnerung und kehrt nicht mehr zurück und das fühlt sich sehr gut an. Nichts.
Aber ob es auch so gut ist? Ich weiß nicht so recht…
Wer vergisst, wer wirklich vergisst, ausradiert, löscht und für immer Erinnerungen, Wissen, Warnungen von sich schiebt, der riskiert, dass sie wieder kommen, allerdings in Form einer realen Wiederholung. Und die ist manchmal doppelt so heftig. Vergessen alleine hilft nicht, fast nie. Aber daran arbeiten. Aus schmerzhaften, hässlichen, sehnsüchtigen, grauenhaften Erinnerungen und Wissen, etwas Neues kreieren und die Erinnerung umkehren. Daraus ein wunderschöner Gedanke zu machen, daraus etwas Starkes und etwas Gutes machen und es in seinem Herzen zu wiegen und nicht einfach blindlings nichts wissen wollen und genau wieder denselben Weg wie vor vielen Jahren einzuschlagen.

Was aber zurzeit geschieht, ist genau das.
Es kommt zurück was eigentlich vergessen, versteckt und unangetastet war. Das rassistische und nationalsozialistische Gedankengut. Es ist ein Gedankengut, dass sicher zum Teil in uns Menschen verborgen ist und mit den Feldern der Soziologie, Biologie und Psychologie erklärbar ist. Entschuldbar ist es allerdings nicht. Was vor nicht so vielen Jahren, im Herzen Europas passierte, wurde nur in diesem Herzen wirklich aufgearbeitet. In allen anderen Ländern nicht. Sie zeigen seit jeher mit dem Finger auf das kleine Land, aber übersehen, dass dieses Verhalten und diese Denkweise überall möglich ist und dass dies effektiv auch bei ihnen passiert. Politiker, Polizei, Verfassungsschutz und Justizbeamte. Alle sind von diesem Gedankengut unterwandert und alle spielen es aus. Stärker und stärker.
Da schreit ein erzkonservativ- katholischer Storch, der Verhütung ablehnt, nach Schießbefehle gegen Kinder, ein blauer Andrä? Nein, aber ein Hofer, schreit nur nach Grenzschließung und alle Länder des kleinen Kontinents Europa verschließen sich. Angst beherrscht die Menschen und ein altes Gefühl von Macht durchstößt ihre Körper, wenn sie an die alten und maskulinen Zeiten denken. Zeiten in denen sie stark und glorreich waren, aber trotzdem haben sie etwas Fundamentales vergessen. Sie haben vergessen was Schmerz, Hass, Ablehnung bedeutet. Also machen sie weiter und weiter und weiter- und irgendwann werden bemerken sie, dass genau diese Zeiten eingetroffen sind, die sie mit aller Macht vergessen wollten, aber selbst wieder her beschworen haben. Denn man vergisst nicht, es geht nicht. Niemals. Ein kleiner Teil unseres Herzens, weiß um uns selbst Bescheid.
Also vergesst nicht, sondern arbeitet an diesen Erinnerungen, macht aus ihnen was Gutes und vor allem:
vergesst nicht zu lieben und zu träumen.
Beitragsbild: Pixabay CC0 „Auschwit- Birkenau“

Weitere Teilnehmer_innen:
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Danke für diese gut zusammengefaßten Zeilen eines Zustandes, der nach all dem vergangenen Leid durch rein gar nichts zu entschuldigen ist. „Gegen das Vergessen“ erhält somit explizit seine Berechtigung, um die Herzen all derer zu erreichen, die noch Restzweifel an den erneuten Entwicklungen dieses Haßes hegen. Ganz genau: Vergeßt nicht zu lieben und zu träumen. Und ich ergänze gerne: Lebt danach !!! Herzlichst, Lotar
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Es passiert immer sehr schleichend, das Vergessen, aber es erzeugt manchmal schlimme Wunden bei denen, die darunter leiden, dass die Anderen vergessen. Alles Liebe!
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Liebe Stella,
ich freue mich so über Deinen Beitrag, der sehr tief geht!
Sobald ich auf den Beinen bin, verlinke ich ihn.
DANKE und herzliche Grüße
Sylvia
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Danke für das liebe Kompliment Syliva! 🙂
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Es ist sehr verdient! 💜
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Mir fällt dazu noch etwas ein, das ich sehr bedenklich und beunruhigend finde: ich komme ja aus diesem kleinen Land, auf das alle schauen, aber was wirklich vergessen wird ( und zwar still ind heimlich, ohne grosses Aufsehen) ist, dass mittlerweile im Jahr 2015 25000 Schüler weniger die KZ Gedenkstätte Mauthausen besucht haben, als noch die Jahre zuvor. Immer mehr Eltern melden ihre Kinder von diesem „Schulausflug“ ab, weil sie diesen Geschichtsunterricht nicht wichtig finden und ihre Kinder nicht mit einer Vergangenheit konfrontieren wollen, die sie nicht betrifft. Hä? Solange immer mehr Menschen denken, dass uns die Vergangenheit nicht betrifft, solange wird sich das Vergessen fortsetzen….
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Das ist furchtbar! Also bei Österreich frage ich mich schon manchmal, wie es der Politik so egal sein kann, was da passiert ist. Ich verstehe das einfach nicht… So ein Denken überträgt sich ja auch..
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Ja, genau dieses „egal“ Gefühl, dieses: was betrifft mich was damals gewesen ist – ich war ja nicht dabei“ greift in allen Bereichen um sich. Ich bin überzeugt, dass es so etwas wie kollektives Denken und Wahrnehmung gibt, und je mehr Leute so denken, umso schlimmer wird es. Das hat ja auch eine Vorbildwirkung, und was sich jemand sonst nicht getraut hätte ist auf einmal gesellschaftsfähig. So wie am Stammtisch laut auszusprechen, dass doch ein Krieg wieder mal her sollte um klare Verhältnisse zu schaffen. Früher wäre man für so eine dämliche Aussage beschimpft worden, heute ist das völlig in Ordnung und so mancher erhält sogar Zuspruch dafür… Am schockierendsten ist die Tatsache, dass manche die Zeit unter Nazis sich wieder herbei wünschen und dies Personen sind, von denen man sich das nie dachte!
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Ja da kann ich dir nur beipflichten. Was ich auch denke ist, dass in gewissen Orten wie Österreich, Ungarn aber auch Südtirol usw. nie wirklich ein anderes Denken stattgefunden hat. Das nationalsozialistische Gedankengut ist immer noch dasselbe, das in der Mentalität der Menschen ist, wie das zur Zeiten Hitlers. Es ist nur so tief eingesickert und so ignoriert und totgeschwiegen worden, dass viele glaubten, dass es das nicht mehr gäbe. Aber wenn ein Land keine Geschichtsaufklärung betreibt bzw. dem Lehrer hier zuu viel Freiraum lässt, ist es kein Wunder, dass sich das Gedankengut wieder ausbreitet. Es ist einfach und irgendwo im Menschen drinnen. Es ist ein Gefühl der Macht und ein Gefühl der schnellen Lösungen. Diesem Gedankengut sind die meisten Länder Europas nie entgegen getreten und daher hat es sich eingenistet. Meine Meinung. Ich glaube übrigens auch, dass es eine Art kollektives Denken, kollektive Wahrnehmung gibt- wenn auch sehr schwach, aber sie ist da und sie geht schnell, wie eine Gleichschaltung.
Da kommen noch Zeiten auf uns zu, die ein Graus sind.
LG
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Ja, sofern die anderen Kräfte es nicht schaffen, sich zu vereinen und einen gemeinsamen Gegenpol zu diesen Gedankengut bilden. Aber es ist gerade ein weltweites Phänomen, dass Populisten und Zündler immensen Zulauf haben, das entwickelt sich scheinbar zu einem Selbstläufer. Gestoppt werden kann das nur durch Enttäuschung und Ernüchterung, wenn diese ihre Versprechen nicht halten können. Aber dafür braucht es natürlich länger Zeit und bis dahin… grausliche Zeiten…
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Dieses weltweite Phänomen scheint mir irgendwie so kommend und gehend, weißt du? Als wäre es ein Kreislauf und das gibt mir ein bisschen zu denken. Es ist manchmal fast unwirklich was da abgeht…
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Ein sehr schöner Beitrag 👍
Ich habe mich Sylvias Aufruf auch gleich angeschlossen… https://cbeachblog.wordpress.com/category/gegen-das-vergessen/
Liebe Grüße von Sabine
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Das freut mich sehr und danke für die netten Worte!
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Liebende Stella
Das Vergessen ist eine Feder
Die sanft durch die Lüfte
in das Meer fällt
Dort eine Weile
Treibt wogt und schwimmt
Dann des Erinnerns satt
Vollgesogen auf den Grund
Hinab ins Dunkel sinkt
Dort träumt und so
Mit Abstand an sich selber
Denkt und sinnt
Zu Humus Erde Stein geworden
Künftger Zeiten neuen Boden schenkt
Alles was ist
Kommt aus dem Nichts
Und in der Leere
Dem was Ihr entworden ist
Sprießt Lieben neu erneut
Verzeihend allem was da war
Vergebend was es einstmals sah
Feder am Flügel eines Seeadlers
Und der Fisch den Er fing
Ist Ihm nie wirklich böse gewesen
Denn auch der Fisch
Lebte einst in der Zeit
Von der Unendlichkeit
Auf ewig nur geliebt
dankend
Dir Joachim von Herzen
du bist gesegnet
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danke für den netten Beitrag lieber Joachim 🙂
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